ER003 Che: Antirassismus, Flüchtlingsarbeit und Bergsteigen – aus einem bewegten Leben

Che2001 ist einer dieser Menschen, die sehr viel zu erzählen haben. Sein politischer Aktivismus begann 1982, da erblickte ich gerade das Licht der Welt. Er verweigerte den Kriegsdienst, ging zu Amnesty International, arbeitete viele Jahre in der Flüchtlingsarbeit und war bei der Gründung der Autonomen dabei.

Wir schöpfen aus dem Erfahrungsschatz eines in Göttingen politisch sozialisierten Aktivisten, der viele Aufs und Abs in der Linken Szene mitbekommen hat. Der mit Menschen aus der ganzen Welt gearbeitet hat, der Linke Diskurse mit Verve aber auch kritisch führt und begleitet. Che ist ein passionierter Antirassist und Kapitalismuskritiker, dessen politische Überzeugung durch die Fülle an Erfahrungen ein breites Fundament bekommen haben. Darüber hinaus ist er einer der Blogger, die bei Dotcomtod das Platzen der New Economy-Blase begleiteten und er hat schon so manche Nervenkitzel auf hohen Bergen ausgehalten.

Wir sprechen über kriegsähnliche Zustände zwischen rechts und links, über autonome Bildung und die Begegnung von Menschen auf Augenhöhe. Ein Gespräch über ein sehr bewegtes Leben.

Bei der Aufzeichnung ist mir leider ein kleiner Verkabelungs-Fou passiert (und die Skype-Qualität tut dann ihr übriges) und die Klangqualität ist nach stundenlanger manueller Audiobearbeitung (mein Podcast-Newbie-Lehrgeld!) zwar wesentlich besser, aber leider nicht mehr so zu retten gewesen, wie mensch sich das wünschen würde. sorry!

UPDATE 27.05.2013, 22:22 Uhr: dank der tollen Unterstützung und Hilfe von Georg von Auphonic ist der Che nun wesentlich besser zu verstehen und der Podcast angenehmer zu hören! Die Jungs machen wirklich großartige Arbeit und ich habe jetzt auch mal die Monthly Donation aktiviert!

Music: SaReGaMa – Lucky Number 7 (CC-BY-NC-ND 4.0)
Music: SaReGaMa – Lucky Number 7
saregama-music.blogspot.com

Links und Hintergründe

Die Anfänge ab 1982

Autonome und Antifa

Linke und Rechte im Krieg

Feministische Linke Ende der 80er


Flüchtlingsarbeit

Dotcomtod

Klein-Blogistan

Bergsteigen

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14 Kommentare

  1. Ja, spannend. Aber leider viel zu lang. Wer hört sich das zwei Stunden an? Und wie soll man darüber diskutieren? Besser in schriftlicher Form rausbringen.

    Und wenn schon zwei Stunden, dann bitte mit Bildern, also Video von einem Vortrag oder so :-) Ein zweistündiges Telefongespräch ist eine harte Probe, auch für Interessierte. Man muss halt immer nebenbei bügeln.

    Vielleicht ist das auch mein Problem, dass ich das Internet eher für Häppchen geeignet begreife und das längere Lesen noch via print mache.

    Jedenfalls: Zwei interessante, angenehme Stimmen, jede auf ihre Art.

  2. Liebe Genova,

    danke für dein Feedback. und willkommen in der Welt des Podcastings :)

    Tim Pritlove hat in seinem Vortrag „die Wiederentdeckung der Langsamkeit“ einmal sehr schön erklärt, was an Podcasting eigentlich speziell und anders ist. Unter anderem eben die Abschaffung der Längenbegrenzung .

    Darüber hinaus spielt sicherlich eine Rolle, dass sehr viele Menschen Podcasts nicht an ihrem PC sitzend hören, sondern über mobile Apps auf Smartphone oder Tablet abonnieren und dann auf längeren Reisen, oder zwischendrin häppchenweise, beim Putzen oder Bügeln und zum Einschlafen hören.

    viele liebe Grüße
    Kadda

  3. Moin Genova!

    Es geht hier tatsächlich um eine Wahl der Präferenzen: Ist mir ein Podcast so wichtig wie der Tatort oder ein Roman? Wenn Web 2.0 Medien ernstgenommen werden sollen, dann aber auch bitteschön so ernst wie bisherige Medien! Schon bei der Bloggerei nervt es mich ja, dass Kommentare hauptsächlich zu Zeiten kommen, die eindeutig als Zigarettenpausen oder Beamtenpornodownloadzeiten identifizierbar sind: Mitten in der normalen Arbeitszeit, nicht etwa nachts, sonntags oder so. Alternativ könnten Podcasts auch verschriftlicht oder radiogesendet werden, aber das ist ein weiter Weg. Dennoch hoffe ich mal auf inhaltliche Antworten auf das, was wir hier verzapft haben. Von Allen, die es hörten.

  4. Ja, stimmt sicher alles. Mein Problem ist, dass es nicht nur dieses Podcast gibt, sondern tausend andere. Unterwegs hören, ja, sollte ich vielleicht machen, aber unterwegs freue ich mich immer, dass ich einmal ungestört print lesen kann. Es gibt so viel im Internet, aber der Tag hat nach wie vor 24 Stunden, so viel wie im Mittelalter, aber damals ohne Medien :-)

    Ob man irgendwas ernst nimmt oder nicht: Letztlich ist das Rezeptionsverhalten knallhart an Statistiken ablesbar. Ich vermute, dass die wenigsten die zwei Stunden hier durchhören, das ist zu anstrengend, weil man sich für einen Podcast nicht vorbereitet wie bei einem Kinobesuch: Ich nehme mir heute Abend Zeit.“

    Grüße von DEM (nicht der) genova

  5. Muß wirklich erwähnt werden, dass wesentliche Vollzüge der Hochkultur wie Texte und Musik, Kiffen und „Bügeln“ ihr Kriterium nicht an der Ausdehnung in der Zeit sondern daran haben, was in der Zeit sich begibt?
    Ich habe hier einen ersten 20-Minuten-Happen genommen, und werde so weiter verfahren.
    Das sog. „Bügeln“ nur „nebenbei“ zu betreiben, scheint mir problematisch. Zudem sollten gewisse Begriffe, wenn sie denn für erforderlich gehalten werden, aus Gründen des Anstands stets in Anführungszeichen gesetzt werden.

  6. So geht´s auch – in kleine Zeiteinheiten verpackt lässt es sich nachhaltiger lesen. Vielleicht sollten wir den nächsten Cast ja als Fortsetzungsserie bringen?

  7. Also, inhaltlich kann ich dazu wenig sagen. Schließlich wurden ja eher eine bestimmte Zeit beschrieben. Wo ich auf jeden Fall widersprechen möchte: Auch wenn es im heutigen Ostdeutschland in den letzten Jahren keine größeren Pogrome gegeben hat, so werden doch immer wieder Brandanschläge verübt, manche Viertel sind nicht begehbar und die Polizei steckt nicht selten irgendwie mit drin. Dazu kommt die spezielle, muffig-autoritäre politische Situation besonders in Sachsen. Daher fand ich den aufgemachten Unterschied zwischen heutigen Nazis und denen, mit denen man Anfang der 90iger konfrontiert war, ein bisschen zu krass.

    Hier ein kleines Video. Das angegriffene Haus ist ein linksautonomes Wohnprojekt. http://www.youtube.com/watch?v=t59F0ZWu-Ik

  8. Achso, vielen Dank für den Podcast! Ich lese seit vielen Jahren bei Che mit und fand es interessant, mal endlich etwas von ihm zu hören. Mich interessierten dort immer die Beschreibungen in der gegenwärtigen (studentischen) Linken längst vergessener Ansätze und Projekte, ein bisschen Oppositionsgeschichte, deren Vermittlung ansonsten selten stattfindet.

  9. @“Daher fand ich den aufgemachten Unterschied zwischen heutigen Nazis und denen, mit denen man Anfang der 90iger konfrontiert war, ein bisschen zu krass.“ —- Das war aber eher ein Unterschied zwischen bestimmten Nazigruppen früher und heute und nicht zwischen damaligen und heutigen Nazis. Die FAP gibt es nicht mehr, sie ist teilweise in der NPD und teilwerise in den Kameradschaften und halt RechtsterroristInnen wie der NSU aufgegangen, die alte NPD war eingegrenzter; einerseits gab es den gemäßigteren, eher rechtskonservativen Flügel nicht, die organisierten sich bei den Republikanern und der DVU, andererseits gehörten die militanten Rechten noch nicht dazu. Noch früher, in den Achtzigern, war die NPD überwiegend eine Partei von Nazi-Opas und ihren jungen Anhängern.

  10. Hallo Kadda,

    ich bin über Holgi auf deinen Podcast gestoßen. ich muß wirklich sagen, ab Podcast 3 hier gehst de richtig in die vollen. Bin begeistert und freue mich auch die anderen anzuhören. Mach bitte weiter so :) schöne Grüße aus dem Allgäu! Erwin

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