Krsto Lazarewitsch, freier Journalist des Netzwerks n-ost, der unter anderem für die Welt arbeitet, war vor Ort in Veles und hat versucht zu ergründen, wer dort die über 140 Seiten in das Internet stellte, die massive Aufmerksamkeit im Trump-Wahlkampf erhielten und den Machern teilweise richtig viel Geld in die Taschen spülten. Ursächlich vor allem: Social Media-Reflexe, Leichtgläubigkeit der Trump-Wählerschaft und die einfache Geldmaschine, die durch eine clevere Kombination von Facebook und Google Ads angeworfen werden kann.
Ein Ausblick: Was blüht uns im Bundestagswahlkampf? Wird ein südosteuropäisches Städtchen der AfD zum Erfolg verhelfen? Wie kann man sich gegen diese Perspektive wappnen? Medienkompetenz anyone? – Wir haben keine fertigen Antworten, klar ist aber: Wir müssen dringend über diese Dinge reden.
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Von den Familien, die derzeit in Griechenland festsitzen, ohne dass ihre Anträge auf Asyl bearbeitet würden, dürften nach Schätzungen von NGOs zu 60 bis 90 Prozent das Recht auf Familienzusammenführung haben. Doch die EU mauert.
Und kann sich derzeit natürlich auch nicht erwehren, andere Schauplätze als „dringlicher“ einzustufen, etwa den Brexit oder die Lage in Frankreich nach Nizza. Hinzu kommt die äußerst problematische Lage in der Türkei. Chrissi Wilkens erklärt im Podcast, warum es für die Menschen in Griechenland furchtbar ist, von der EU vergessen zu werden.
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Die Kriege im ehemaligen Jugoslawien sind lange her. Ich zum Beispiel war damals zu jung, um zu verstehen, was passiert und warum. Danijel Višević war 14 Jahre alt und lebte in Deutschland, bangte aber um seine Verwandten, er spricht von einer „dunklen Wolke“, die über ihm hing. Und doch ging es fast genauso wenig an, wie uns. Dachte er lange, bis er im Internet auf einen Film stieß, der ihn für die Friedensbewegung und ein Konzert in Sarajevo begeistern konnte. Seitdem ist alles anders und Danijel steckt all seine Energie in das „Zetra-Projekt“, benannt nach dem Ort, wo damals das Konzert stattfand. Er ist überzeugt, dass die Geschichten, die von den Menschen, die damals dabei waren, erzählt werden, uns vieles lehren können. Lehren über den Krieg. Und wie er auch solchen passieren kann, die friedlich sind, die Frieden wollen. Die Protagonisten ziehen teilweise Parallelen zu unserer heutigen Zeit, wo rechte Hetze in ganz Europa ein Problem wird, wo der Nationalismus blüht wie nie. Denn auch damals entflammte der Hass entlang einiger weniger Protagonisten, die nationalistisch hetzten und damit viel zerstören konnten.
Danijel darf hier auch für sein Projekt werben, dass am 28.06.2016 in einer Crowdsourcing-Kampagne mündete. Es werden mehr Geschichten gesucht und ihr könnt dazu beitragen, sie zu finden.
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„Das Geschäft der Schlepper blüht gerade“, sagt Chrissi Wilkens in Hinblick auf die geschlossene Balkanroute. Die Flüchtlinge, die nun in Griechenland und an der Grenze festsitzen, wissen nicht wohin, schlafen in kalten Nächten in Zelten oder gar unter freiem Himmel und wie lange das Land die Lage noch einigermaßen zu schultern in der Lage ist, bleibt ungewiss.
Das Abkommen mit der Türkei, das seit dem 20. März 2016 in Kraft ist, soll dazu führen, dass Griechenland langfristig entlastet wird. Wird das funktionieren? Wird es die Flüchtlinge abhalten, zu kommen, wenn ihnen droht, wieder in die Türkei zurück zu müssen?
Chrissi Wilkens war in verschiedenen Flüchtlingslagern und hat die Menschen dort und in ihrem Alltag begleitet. Ihre Einschätzung: „Die Flüchtlinge werden nun bestimmt viel gefährlichere Wege nehmen.“
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Die Lage in Belarus, das nur in Deutschland „Weißrussland“ genannt wird, ist so unschön wie spannend: Immer wieder kritisiert Amnesty International die Menschenrechtsverstöße gegen politische Oppositionelle oder sexuelle Minderheiten. Gleichzeitig versucht das Land im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine immer wieder zu vermitteln – und das nicht selten auf der Seite der Ukraine.
Simone Brunner war dort und hat sich die Situation vor den Präsidentschaftswahlen angeguckt. Hat mit verschiedenen Leuten über den vermutlichen Wahlausgang gesprochen und die sowjetische Atmosphäre eingesogen.
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Innerhalb der post-sowjeitschen Länder nimmt Aserbaidschan eine kleine Sonderrolle ein: Es ist aufgrund seines Öls ein reiches Land. Im Westen hat es wegen Karabach, einer Region, um die es mit Armenien schon seit Sowjet-Zeiten streitet, einen Frozen Conflict am Laufen. Die Hauptreligion ist zwar der Islam, aber das kleine Land hat sich Toleranz auf die Fahnen geschrieben. So kommt es, dass mit İlham Əliyev zwar ein Autokrat wie in einer Monarchie das Land regiert, sich aber dennoch auch die religiösen Minderheiten über ihn freuen.
Wären da nicht die „Euro Games“. Diese kosten das Land eine Menge Geld und das löst doch langsam verhaltene Kritik aus. So gut das eben geht in einer Medienlandschaft, die weitestgehend gleichgeschaltet ist. Kritische Journalisten und Blogger werden hier schonmal erpresst oder eingesperrt.
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Seit über 700 Jahren leben die Roma unter den Europäern. Wie Schriftvergleiche nahelegen, kommen sie aus dem indischen Sprachraum, denn ihre Sprache ist dem Sanskrit nicht unähnlich. In der NS-Zeit wurden sie genauso behandelt, wie die Juden: Als Sündenböcke. Und genau wie die der Juden hat die Diskriminierung und Verfolgung der Roma eine lange Geschichte. Klischees, Vorurteile und systematische politische Diskriminierung sind bis heute an der Tagesordnung.
Diese Geschichte rollen wir auf und schauen, was sich seit den finsteren Tagen des Holocaust geändert hat. Philipp Rollin hat sich in seiner Bachelor-Arbeit vor allem mit dem EU-Rahmen für nationale Strategien zur Integration der Roma bis 2020 befasst. Er war in Rumänien in einer von der Stadt segregierten Roma-Siedlung und hat einen dort forschenden Experten, Dr. Sárosi in Cluj-Napoca, getroffen.
Außerdem sprechen wir über die Integration der Roma während der Sowjet-Zeit und was sich seitdem für sie in Osteuropa geändert hat.
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Die Staatsschuldenkrise in Griechenland hat eine lange Geschichte, doch die wird selten erzählt. Michalis Pantelouris hat sich die Zeit genommen. Er erkärt und erläutert die wirtschaftlichen und politischen Hintergründe und wirft einen Blick auf die griechische Politik vor der Regierung Tsipras. Michalis zeigt auf, warum diese Regierung so viel Hoffnung weckt und wie sie dennoch vor allem von Deutschland blockiert wird. „Griechenland hat den größten Kredit in der Geschichte der Menschheit bekommen, 240 Milliarden Euro, davon sind 90 Prozent direkt an die Banken gegangen und die Regierung und die Bevölkerung hatten davon praktisch nichts“.
Griechenland ist nicht alleine – auch in Spanien, Irland, Portugal oder in der Slowakei geht es den Menschen alles andere als gut. Dennoch sagen die europäischen Politiker ständig, die seien „auf einem guten Weg“. Es wird viel vertuscht und viel mit den Vorurteilen der Menschen gespielt. „Ich glaube wir beziehen das Selbstbild des fleißigen Deutschen aus unserer Großelterngeneration“, vermutet Michalis. Denn im Gegensatz zu den Schlagzeilen der BILD sollte sich jeder Deutsche gut überlegen, ob er in Sachen Rente *wirklich* mit den Griechen tauschen wollen würde (SPOILER: Würde niemand, glaubt es uns!). Tatsache ist: Kaum jemand hat so viel Urlaub und so viele Feiertage wie die Deutschen. Und auch sonst leben wir vor allem auf den Kosten derer, denen wir unterstellen, sie würden ihre Hausaufgaben nie machen.
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Katrin Lechler hat sich in Polen umgesehen, mit verschiedenen Menschen, Einwanderern, Behörden gesprochen und berichtet in dieser Folge, wie das Einwanderungsland Polen mit der neuen Offenheit für Migration umgeht und klarkommt. Wie schafft man eigentlich eine neue Willkommenskultur?
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Die Slowakei ist für Politikwissenschaftler ein unglaublich spannendes Land – findet David X. Noack. Denn in der Slowakei bleibt bei jeder Wahl eigentlich kein Stein auf dem anderen. Und ständig erscheinen neue Parteien am Horizont, die versprechen alles ganz anders zu machen. Aber geht das überhaupt? Mit einem Blick in die post-sozialistische Geschichte des kleinen Landes erörtert David im Gespräch, warum es sich eine Svatopluk-Statue gebaut hat, wie es kommt, dass dort wie in Griechenland eine Links-Rechts-Regierung gebildet wurde und wie immer wieder es zu harten politischen Kehrtwenden kam, die zwischen hartem Liberalismus und starkem Staat varrieren. Die Lage der Roma im Land ist desaströs, so gab es 2004 regelrechte Hunger-Unruhen und bis heute stehen die Roma am Rande der Gesellschaft.
Außerdem werfen wir einen Blick in die slowakische Medienlandschaft, die einerseits sehr vielfältig und offen ist, andererseits aber auch von großen Konzernen wie Axel Springer und Ringier bestimmt wird. Die Slowakei – ein postsozialistisch strauchelndes Land der Extreme.
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