ER027 Ein Jahr Krim-Referendum: Die Schwäche der Ukraine und die Stärke Moskaus zelebrieren

Simone Brunner ist freie Journalistin und berichtet regelmäßig aus der Ukraine und aus Russland über den Konflikt zwischen den beiden Ländern. Zum Jahrestag der Krim-Annexion war sie auf der Halbinsel und wohnte den dortigen patriotischen Feierlichkeiten bei. Sie erzählt von Paraden und Putin-Fans, von wirtschaftlichen und kulinarischen Engpässen und von der kleinen, immer noch auf der Krim lebenden Minderheit der Krimtataren, denen es dort an den Kragen geht. Das Turkvolk hatte es im März 2014 nämlich gewagt, sich gegen die Annexion durch Russland aufzulehnen. Simone hat auch den Sender ATR, der den Krimtataren gehört, besucht. Ihn wird es vermutlich jetzt nicht mehr geben. Was stattdessen auf der Insel im Fernsehen und im Radio läuft, ist patriotische Berichterstattung über die Kämpfe in der Ukraine, die man als Rechte Faschisten zu inszenieren versucht.

Simone war auch noch einmal kurz in Moskau und hat dort mit einer Schulklasse ein Museum besucht, das im Rahmen eines "Patriotischen Programms" des Kulturministeriums des Landes stattfindet und wo man lernen soll, wie glorreich Russland nach dem zweiten Weltkrieg die Welt vor dem Hitler-Faschismus errettet hat. Was wohl hinter solchen Programmen stecken könnte?

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ER026 „In Jugoslawien hatte das Recht auf Schwangerschaftsabbruch Verfassungsrang“

Er ist in Slowenien geboren worden, ging dort zur Schule und erlebte hautnah, wie der Postsozialismus sich auf seine Heimat auswirkte: Matej Kralj ist Slowene und beschäftigt sich in seiner Arbeit mit der Geschichte seines Landes und der Konstruktion politischer Räume.

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ER025 „Der kosovarische Pass ist einer wertlosesten Pässe der Welt“

Das Kosovo ist ein Land, das es vielleicht nur gibt, weil ein Nato-Einsatz Ende der 90er-Jahre ihm dabei half, sich im Bürgerkrieg und gegen die Serben zu behaupten und weil die westlichen Unterstützer sich für die Unabhängigkeit stark machten. Es ist noch nicht weltweit als eigenständiger Staat anerkannt.
Im Gespräch über Geschichte und Gegenwart erzählt Krsto Lazarevic von der konfliktreichen Gespaltenheit der Region, den ethnischen Auseinandersetzungen, der Rolle im ehemaligen Jugoslawien, der korrupten Politik und der Presselandschaft im Land.

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ER024 „In Deutschland weiß niemand, wie sehr die Deutschen von den Kroaten geliebt werden“

Kroatien ist eines der jüngsten Länder Europas und diese junge Geschichte war keine einfache Zeit. Geprägt von den politischen Logiken des Krieges, von militärischen Politikern und Nationalismus, strauchelt es auf dem Weg hin zu einer selbstbewussten Nation und Mitglied der Europäischen Union. Seit 2008 hat sich die Lage durch die Finanzkrise drastisch verschlechtert. Gordan Godec lebt in Kroatien – freiwillig und gerne – und berichtet von der aktuellen Regierung, der Geschichte des Landes, den Problemen wirtschaftlicher und politischer Art und wie sich der Alltag dort in den letzten Jahren verändert hat.

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ER021 Polen: Politik als neoliberaler Feuerwehrmann

Wer regiert und Polen und wofür stehen Regierungspartei und -chefin? Ewa Kopacz ist seit letztem Herbst im Amt und Jan Opielka erklärt, was das für das katholische und konservativ geprägte Land bedeutet. Als Frau hatte Kopacz im stark patriarchal geprägten Polen einige Zweifler gegen sich, in ihrer Politik aber agiert sie ähnlich pragmatisch wie Angela Merkel in Deutschland.
Darüber hinaus sprechen wir über das Verhältnis zwischen Polen und Russland, den Einfluss der katholischen Kirche im Land und wie in einem polnischen Pilotprojekt versucht wird, Straftäter durch das Studium der Sozialen Arbeit wieder in die Gesellschaft einzugliedern und ihre Erfahrungen bestmöglich zu nutzen.

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ER020 „Orbán hat eine sehr starke Persönlichkeit“

Wer das Ungarn von heute verstehen will, der muss auch wissen, was es mit dem früheren „Gulasch-Kommunismus“ auf sich hatte, erklärt Keno Verseck, der das Land seit 30 Jahren besucht, der dort recherchiert und mit Journalisten dort in engem Kontakt steht. Wir sprechen über die Fremdenfeindlichkeit im Land, die Gesetze und Verfassungsänderungen, die in den letzten fünf Jahren erlassen wurden und wie die Meinungs- und Pressefreiheit eingeschränkt werden.

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ER019 Türkei: Unterschiedliche Töne nach dem Attentat auf Charlie Hebdo

Außerdem sprechen wir über die schwierige Situation, in der sich die Türkei in Sachen „Islamischer Staat“ befindet und welches Dilemma es für sie ist, einerseits gegen den brutalen Terror des IS vorgehen zu wollen, aber gleichzeitig nicht die Kurden unterstützen zu wollen, gegen die im eigenen Land seit 30 Jahren gekämpft wird. Kristina berichtet zudem von der Situation der 1,5 Millionen syrischen Flüchtlinge, die in der Türkei leben und wie sie dort leben. Ein weiteres Dauerthema ist die Rolle der Frau in der Türkei. In seiner Begrüßung des ersten Babys der Türkei im Jahr 2015 betonte der türkische Gesundheitsminister Müezzinoglu, Frauen sollten sich ganz der Mutterrolle widmen und sonst keinerlei Karriere in den Mittelpunkt ihres Lebens stellen. Das ruft die Frauenbewegung der Türkei auf den Plan, die dort einiges an Wumms hat.

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ER018 Der Abschuss der #MH17

Direkt nach dem Abschuss der MH17 über der Ukraine waren Propaganda und Verschwörungstheorien Tür und Tor geöffnet. Ein halbes Jahr nach dem Vorfall legt die Recherche-Organisation Correct!v nun einen Bericht vor, der alle bisherigen Berichte und Theorien einem Faktencheck unterzogen hat. Dazu wurde enorm viel gelesen, mit Zeugen und Expertinnen gesprochen und alles komplett hinterfragt, was bislang als „Wahrheiten“ von den verschiedenen Seiten präsentiert wurde. David Crawford hat vier Monate lang mit seinem Kollegen Markus Bensemann an der Sache gesessen und erzählt im Gespräch mit Katrin Rönicke, welche Ergebnisse die Recherche brachte.

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ER017 Jahresrückblick: Der Ukraine-Konflikt und Russland

2014 war durch den Konflikt in der Ukraine und zwischen der Ukraine und Russland geprägt. Zusammen mit dem Journalisten Moritz Gathmann, der viel von vor Ort berichtete, werfen wir einen Blick zurück auf die Ereignisse, die in diesen Konflikten wichtig waren. Angefangen bei der Revolution auf dem Maidan, über polititschen Machtwechsel in Kiew, der Annexion der Krim und der Destabilisierung des Ostens der Ukraine. Wer schoss auf dem Maidan? Woher kam das Feuer in Odessa? Welche neuesten Erkenntnisse gibt es über den Abschuss der MH17? Das und vieles mehr kommt auf den Tisch.

ER015 Moldau: Eine Richtungswahl für die EU

In den deutschen Medien war die Wahl in Moldau als „Richtungsentscheidung“ angekündigt. Manche empfanden den Wahlkampf zwischen pro-westlichen und pro-russischen Parteien gar als „Kalten Krieg“. Silviu Mihai erläutert, wo das Land vorher stand. Er erklärt die Rolle des Assoziationsabkommens mit der EU, das im Juni ratifiziert wurde und wie die EU durch finanzielle Förderung einigen Einfluss auf die Wahl genommen haben könnte. Wir werfen einen Blick auf die Ausrichtung der im Parlament vertretenen Parteien, die wichtigsten politischen Köpfe und die große Korruption im Land. Wohin der Weg führen kann, wie die Armut und die Schwäche des Staates behoben werden könnte – darauf haben auch wir nur vage Antworten finden können. Aber das sind die drängendsten Fragen und die EU sollte sich allein schon aus geostrategischen Gründen um Antworten bemühen.

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