Das Attentat auf die Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo in Paris hat in der Türkei Bestürzung ausgelöst, viele setzen hinter ihre Betroffenheitsbekundungen jedoch auch ein großes „Aber“. Über dieses „Aber“ sprach ich mit der Journalistin Kristina Karasu in Istambul. Außerdem berichtet Kristina von der schwierigen Situation, in der sich die Türkei in Sachen „Islamischer Staat“ befindet und welches Dilemma es für sie ist, einerseits gegen den brutalen Terror des IS vorgehen zu wollen, aber gleichzeitig nicht die Kurden unterstützen zu wollen, gegen die im eigenen Land seit 30 Jahren gekämpft wird. Die Türkei grenzt an Syrien, ein Land im Krieg, und hat als Nachbar über 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen, die dort nun leben und auch arbeiten dürfen. Ein weiteres Dauerthema ist die Rolle der Frau in der Türkei. In seiner Begrüßung des ersten Babys der Türkei im Jahr 2015 betonte der türkische Gesundheitsminister Müezzinoglu, Frauen sollten sich ganz der Mutterrolle widmen und sonst keinerlei Karriere in den Mittelpunkt ihres Lebens stellen. Das ruft die Frauenbewegung der Türkei auf den Plan, die dort einiges an Wumms hat.
ER_OstLinks und Hintergründe
- Ostpol: Kristina Karasu
- Kristina Karasu
- tagesspiegel: Ankara bringt den Anschlag von Paris mit Islamophobie in Verbindung.
- DW: „Türkei ist Verbündeter im Antiterrorkampf“
- ZEIT: Türkei sperrt Internetseiten wegen „Charlie-Hebdo“-Karikatur
- tagesspiegel: Türkischer Premier vergleicht „Pegida“ mit Terrorgruppe IS
- Wikipedia: Ahmet Davutoğlu
- Deutschlandradio Kultur: Kurden an der türkisch-syrischen Grenze: Bangen um Kobane
- Wikipedia: Arbeiterpartei Kurdistans (PKK)
- Wikipedia: Kurden
- Spiegel: Türkei: Erdogan fordert mehr Unterstützung bei Flüchtlingshilfe
- WDR: Türkische Geiseln aus Händen der Terrormiliz IS befreit
- Wikipedia: Kampf um Kobanê
- Wikipedia: Mustafa Kemal Atatürk
- Wikipedia: Säkularismus und Laizismus in der islamischen Welt
- Nachrichten.at: Neuer Streit um die Rolle der Frau in der Türkei