Simone Brunner ist freie Journalistin und berichtet regelmäßig aus der Ukraine und aus Russland über den Konflikt zwischen den beiden Ländern. Zum Jahrestag der Krim-Annexion war sie auf der Halbinsel und wohnte den dortigen patriotischen Feierlichkeiten bei. Sie erzählt von Paraden und Putin-Fans, von wirtschaftlichen und kulinarischen Engpässen und von der kleinen, immer noch auf der Krim lebenden Minderheit der Krimtataren, denen es dort an den Kragen geht. Das Turkvolk hatte es im März 2014 nämlich gewagt, sich gegen die Annexion durch Russland aufzulehnen. Simone hat auch den Sender ATR, der den Krimtataren gehört, besucht. Ihn wird es vermutlich jetzt nicht mehr geben. Was stattdessen auf der Insel im Fernsehen und im Radio läuft, ist patriotische Berichterstattung über die Kämpfe in der Ukraine, die man als Rechte Faschisten zu inszenieren versucht.
Simone war auch noch einmal kurz in Moskau und hat dort mit einer Schulklasse ein Museum besucht, das im Rahmen eines Patriotischen Programms des Kulturministeriums des Landes lehren soll, wie glorreich Russland nach dem zweiten Weltkrieg die Welt vor dem Hitler-Faschismus errettet hat. Was wohl hinter solchen Programmen stecken könnte?
ER_OstLinks und Hintergründe
- ostpol: Simone Brunner
- Wikipedia: Krim
- Wikipedia: Krimkrise
- Wikipedia: Autonome Republik Krim
- ZEIT: Krim: Der erste russische Frühling
- Frankfurter Allgemeine Zeitung: Putin-Film: Zum Kampf bereit
- Wikipedia: Mariupol
- Wikipedia: Krimtataren
- Wiener Zeitung: Krim: „Also bleiben wir“ von Simone Brunner
- Frankfurter Allgemeine Zeitung: Kritische Medien auf der Krim: Wer Moskau nicht folgt, muss mit allem rechnen
- Wikipedia: KaZantip (besagtes Festival, dass früher auf der Krim war und jetzt in Georgien)
- Welt: Russland: Annexion der Krim kostet Putin 200 Milliarden