Silviu Mihai ist Osteuropa-Korrespondent mit besonderem Schwerpunkt auf Südosteuropa und berichtet vor allem aus Rumänien, Ungarn, Bulgarien, einigen Ländern des ehemaligen Jugoslawiens und eben aus Moldau. Dort waren kürzlich Wahlen, die in den Medien bedeutungsschwanger als Schicksalswahlen bezeichnet wurde, manche sprachen im Vorfeld von einem „Kalten Krieg“, der im Wahlkampf getobt habe.
Zusammen beleuchten wir die Rolle Moldaus als kleines Land, das geopolitisch immer wieder zwischen alle Fronten geriet. Warum das seit dem Mittelalter immer wieder in ziemlichen Chaos endete, erklärt Silviu mit einigem geschichtlichen Sachverstand. Er erzählt vom Rumänischen Holocaust, wir sprechen über das kleine Transnistrien, das immer wieder genannt wird als Beispiel für den sogenannten „Frozen Conflict“, über das aber doch kaum jemand etwas weiß. Und wir fragen uns: Ab wann ist ein Land eigentlich ein Land?
Es ist ein über die Jahrhunderte sich hinziehende Hin und Her zwischen den verschiedenen Welten: Zwischen Osmanischem Reich, Russischem Zarenreich, Sowjetunion und dem westlich geprägten Europa. Die Region steht beispielhaft für die Zerrissenheit Osteuropas.
Wer verstehen will, wohin die Reise gehen könnte, der muss verstehen, woher das alles kommt.
In ER015 sprechen wir dann über die Wahl und ihre Folgen für das kleine Land.
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Für die OSZE-Beauftragte für die Freiheit der Medien ist der Fall ein klarer Verstoß gegen Grundrechte und Pressefreiheit: Tomislav Kezarovski wurde wie ein Schwerverbrecher festgenommen, eingesperrt und damit an der Recherche zum Todesfall des Verlegers Nikola Mladenov gehindert. Katrin Lechler, Journalistin des Netzwerks n-ost, erzählt über die Hintergründe, das politische System in Mazedonien und die Kreise, die der Fall Kezarovski zieht.
Doschd geht es schon seit Anfang des Jahres nicht gut, es läuft eine regelrechte Medienkampagne gegen den Fernsehsender, der als einer der Wenigsten versucht, in Russland die Perspektiver aller abzubilden. Allein dafür gilt er als „oppositioneller“ Sender, allein dafür, das zu tun, was wir hier schlicht „Journalismus“ nennen. Mit welchen Mitteln der Sender in Russland unterdrückt wird und wie es auch kritischen Künstlern an den Kragen geht erzählt Simone Brunner.
Pavel wohnt seit zwei Wochen in Moskau, nachdem er 17 Jahre lang in Deutschland und zuletzt in Berlin lebte. Er erzählt vom Moskauer Alltag, den Menschenmassen in der Metro und der Sache mit dem Käse.
Zusammen mit Benjamin Bidder hat er außerdem für den Spiegel recherchiert, was das für Typen sind, die in russischen Medien als „Experten aus Deutschland“ verkauft werden.
Schlussendlich quatschen wir noch ein bisschen über die ambivalente Rolle russischer Frauen im Privatleben und in der Gesellschaft.
Der Block Poroschenko hat die Wahlen in der Ukraine nicht wie vorhergesagt gewonnen. Stattdessen ziehen neue politische Köpfe in das Parlament ein. Wer sind sie und was kann man von ihnen erwarten? Die Journalistin Simone Brunner bereiste das Land und fing die Stimmung ein. Im Erscheinungsraum Ost erklärt sie die politische Lage, die Situation im Osten der Ukraine, die Versuche der Korruptionsbekämpfung und wie es kommt, dass in der Ukraine ein Nationalismus blüht, der pro-europäisch denkt.