Griechenland erlebt derzeit eine humanitäre Katastrophe, sagt der Journalist und Blogger Michalis Pantelouris. Doch die Troika beharrt auf ihrer Austeritätspolitik. Was die macht, warum sie auf falschen Annahmen beruht und wie wir dringend umdenken müssen.
Die Staatsschuldenkrise in Griechenland hat eine lange Geschichte, doch die wird selten erzählt. Michalis Pantelouris hat sich die Zeit genommen. Er erkärt und erläutert die wirtschaftlichen und politischen Hintergründe und wirft einen Blick auf die griechische Politik vor der Regierung Tsipras. Michalis zeigt auf, warum diese Regierung so viel Hoffnung weckt und wie sie dennoch vor allem von Deutschland blockiert wird. „Griechenland hat den größten Kredit in der Geschichte der Menschheit bekommen, 240 Milliarden Euro, davon sind 90 Prozent direkt an die Banken gegangen und die Regierung und die Bevölkerung hatten davon praktisch nichts“.
Griechenland ist nicht alleine – auch in Spanien, Irland, Portugal oder in der Slowakei geht es den Menschen alles andere als gut. Dennoch sagen die europäischen Politiker ständig, die seien „auf einem guten Weg“. Es wird viel vertuscht und viel mit den Vorurteilen der Menschen gespielt. „Ich glaube wir beziehen das Selbstbild des fleißigen Deutschen aus unserer Großelterngeneration“, vermutet Michalis. Denn im Gegensatz zu den Schlagzeilen der BILD sollte sich jeder Deutsche gut überlegen, ob er in Sachen Rente *wirklich* mit den Griechen tauschen wollen würde (SPOILER: Würde niemand, glaubt es uns!). Tatsache ist: Kaum jemand hat so viel Urlaub und so viele Feiertage wie die Deutschen. Und auch sonst leben wir vor allem auf den Kosten derer, denen wir unterstellen, sie würden ihre Hausaufgaben nie machen.
ER_OstLinks und Hintergründe
- Michalis Pantelouris auf twittter
- Pantelouris.de Michalis‘ Blog
- Amazon: Michalis Pantelouris: Hände weg von Griechenland
- Journalist.de: Griechenland und die deutschen Medien: Die andere Seite
- Wikipedia: Griechenland
- Wikipedia: Griechische Staatsschuldenkrise
- Wikipedia: Wettbewerbsfähigkeit
- Handelsblatt: Tourismus in Griechenland
- Wikipedia: Geschichte Griechenlands
- Wikipedia: Griechischer Bürgerkrieg
- Wikipedia: Griechische Militärdiktatur
- Wikipedia: Finanzkrise ab 2007
- Wikipedia: Lehman Brothers
- Wikipedia: Eurokrise
- Focus: Griechenland, Spanien, Irland, Portugal: Schuldenkrise in Europa kostete bereits 184 Milliarden Euro
- tagesschau.de: Hintergrund: Griechenlands Rettungspakete
- Handelsblatt: Exportland Deutschland: Das deutsche Erfolgsrezept heißt Fleiß und Langeweile
- Süddeutsche (2011): Studie zu Gehaltsentwicklung: Löhne stagnieren seit einem Jahrzehnt
- Wikipedia: Immobilienblase
- Süddeutsche (2013): Gesundheitsversorgung in Griechenland: Schluss, Aus, kein Amen
- ZEIT: Euro-Krise: Helft den Griechen – aber richtig!
- Hans-Böckler-Stiftung: Studie des IMK: Neue Berechnungen: Überharte Sparpolitik wesentlicher Grund für Absturz der griechischen Wirtschaft
- Spiegel: Folgen der Sparpolitik: Säuglingssterblichkeit in Griechenland steigt um 43 Prozent
- ER028 Svatopluk der Große – die Slowakei und ihre nationale Identität
- ER026 “In Jugoslawien hatte das Recht auf Schwangerschaftsabbruch Verfassungsrang”
- Wikipedia: Troika (EU-Politik)
- Wikipedia: Kataster
- Deutsche Welle: Griechenland: Verwaltungsreform tritt auf der Stelle
- Wikipedia: Alexis Tsipras
- Pantelouris.de: Die Rentenlüge, Folge 192
- Wikipedia: Kabinett Alexis Tsipras
- Wikipedia: Synaspismos Rizospastikis Aristeras
- Wikipedia: Austerität
- Wikipedia: Panos Kammenos (griechischer Verteidigungsminister)
- Wikipedia: Innere Abwertung
- Wikipedia: Yanis Varoufakis
- Süddeutsche: Griechisches Kabinett: Tsipras macht radikalen Spar-Gegner zum Finanzminister
- Wikipedia: John Maynard Keynes
- Wikipedia: Keynesianismus
- Wikipedia: Kurzarbeit
- Wikipedia: Abwrackprämie
- Wikipedia: Internationaler Währungsfonds
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