Innerhalb der post-sowjeitschen Länder nimmt Aserbaidschan eine kleine Sonderrolle ein: Es ist aufgrund seines Öls ein reiches Land. Im Westen hat es wegen Karabach, einer Region, um die es mit Armenien schon seit Sowjet-Zeiten streitet, einen Frozen Conflict am Laufen. Die Hauptreligion ist zwar der Islam, aber das kleine Land hat sich Toleranz auf die Fahnen geschrieben. So kommt es, dass mit İlham Əliyev zwar ein Autokrat wie in einer Monarchie das Land regiert, sich aber dennoch auch die religiösen Minderheiten über ihn freuen.
Wären da nicht die „Euro Games“. Diese kosten das Land eine Menge Geld und das löst doch langsam verhaltene Kritik aus. So gut das eben geht in einer Medienlandschaft, die weitestgehend gleichgeschaltet ist. Kritische Journalisten und Blogger werden hier schonmal erpresst oder eingesperrt.
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2014 war durch den Konflikt in der Ukraine und zwischen der Ukraine und Russland geprägt. Zusammen mit dem Journalisten Moritz Gathmann, der viel von vor Ort berichtete, werfen wir einen Blick zurück auf die Ereignisse, die in diesen Konflikten wichtig waren. Angefangen bei der Revolution auf dem Maidan, über polititschen Machtwechsel in Kiew, der Annexion der Krim und der Destabilisierung des Ostens der Ukraine. Wer schoss auf dem Maidan? Woher kam das Feuer in Odessa? Welche neuesten Erkenntnisse gibt es über den Abschuss der MH17? Das und vieles mehr kommt auf den Tisch.
Silviu Mihai ist Osteuropa-Korrespondent mit besonderem Schwerpunkt auf Südosteuropa und berichtet vor allem aus Rumänien, Ungarn, Bulgarien, einigen Ländern des ehemaligen Jugoslawiens und eben aus Moldau. Dort waren kürzlich Wahlen, die in den Medien bedeutungsschwanger als Schicksalswahlen bezeichnet wurde, manche sprachen im Vorfeld von einem „Kalten Krieg“, der im Wahlkampf getobt habe.
Zusammen beleuchten wir die Rolle Moldaus als kleines Land, das geopolitisch immer wieder zwischen alle Fronten geriet. Warum das seit dem Mittelalter immer wieder in ziemlichen Chaos endete, erklärt Silviu mit einigem geschichtlichen Sachverstand. Er erzählt vom Rumänischen Holocaust, wir sprechen über das kleine Transnistrien, das immer wieder genannt wird als Beispiel für den sogenannten „Frozen Conflict“, über das aber doch kaum jemand etwas weiß. Und wir fragen uns: Ab wann ist ein Land eigentlich ein Land?
Es ist ein über die Jahrhunderte sich hinziehende Hin und Her zwischen den verschiedenen Welten: Zwischen Osmanischem Reich, Russischem Zarenreich, Sowjetunion und dem westlich geprägten Europa. Die Region steht beispielhaft für die Zerrissenheit Osteuropas.
Wer verstehen will, wohin die Reise gehen könnte, der muss verstehen, woher das alles kommt.
In ER015 sprechen wir dann über die Wahl und ihre Folgen für das kleine Land.
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Der Block Poroschenko hat die Wahlen in der Ukraine nicht wie vorhergesagt gewonnen. Stattdessen ziehen neue politische Köpfe in das Parlament ein. Wer sind sie und was kann man von ihnen erwarten? Die Journalistin Simone Brunner bereiste das Land und fing die Stimmung ein. Im Erscheinungsraum Ost erklärt sie die politische Lage, die Situation im Osten der Ukraine, die Versuche der Korruptionsbekämpfung und wie es kommt, dass in der Ukraine ein Nationalismus blüht, der pro-europäisch denkt.